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Der Tag der tausend Geschichten

Der FC Baden feiert sein Jubiläum und fast alle ehemaligen Legenden, Stars und Trainer kamen ins Esp. Bild und Text zum Jubiläums-Plauschspiel von Alexander Wagner.

Alexander Wagner

Schon bei der Begrüssung um die Mittagszeit gab es ein grosses und mehrstimmiges «Hallo» und sichtliche Wiedersehensfreude. Die einten erkannten ihre ehemaligen Mitspieler oder Trainer sofort und waren ganz schnell wieder bei den früheren Erfolgen und erfolgreichen Schlachten. Andere hatten sich seit vielen Jahren nie mehr gesehen und mussten zuerst vorsichtig fragen, ob er es denn auch wirklich sei. Das lag zum einen daran, dass viele schon lange nicht mehr in der Gegend wohnen wie zum Beispiel Erwin Hadewicz, der den FC Baden 1985 zum letzten Mal ins Oberhaus, die Nationalliga A, führte und der extra für dieses Treffen einen weiten Weg auf sich nahm. Aber alle taten es gerne, trotz der Ferienzeit und obwohl beim einen oder andern das Knie schmerzt oder der Rücken zwickt.

Stadtammann und viel Prominenz

Badens Stadtammann Markus Schneider liess es sich nicht nehmen auch ein kurzes Grusswort zu überbringen und seinen Stolz über den erfolgreichen FC Baden zum Ausdruck zu bringen. Dass fast alle wieder den Weg ins Esp fanden, ist Präsident Heinz Gassmann zu verdanken – der dafür von allen Seiten viel Lob erhielt. Und einer gehörigen Portion Fleissarbeit: «Viele Spieler und Trainer habe ich zum Teil seit 20 oder fast 30 Jahren nicht mehr gesehen. Und wir hatten null Daten», gibt der Präsident zu. Damals gab es noch kein Natel, keine E-Mails und schon gar keine sozialen Medien. Das einzige, was Gassmann, Jacqueline Strauss und ihre Mitstreiter hatten, waren ein paar veraltete Festnetznummern. Trotzdem gelang es sehr viele wieder nach Baden zu lotsen. Nur der Holländer André Sitek und der ehemalige schottische Star Alan Brazil war nicht zu erreichen.

Torschützenkönige und Goalielegenden

Dafür waren bekannte Goalgetter wie Rainer Bieli oder Vitto Allegretti dabei, der sogar in der NLA spielte und in der NLB Torschützenkönig wurde. Alle hatten sie einen Heidenspass sich wieder mal zu sehen. Und die meisten auch gemeinsam wieder mal zu kicken. Ein paar wenige mussten Forfait geben oder beschränkten sich auf das Coaching. Dafür war es eine Ansammlung fast sämtlicher Goalielegenden, die der FC Baden jemals hervorgebracht hat. Angefangen beim baumlangen Francesco Delvecchio. «Ich habe mich so gefreut. Es ist grossartig», meinte er sichtlich gerührt. «Nur wegen seiner Grösse hat es mir nicht in die erste Mannschaft gereicht», scherzte Präsident Heinz Gassmann, der selber Keeper war. Aber auch Marco Patusi und Patrick «Budi» Abatangelo waren dabei, jedoch als stürmender Innenverteidiger, der noch ein herrliches Flugkopfballtor erzielte. «Ich habe nach all den Jahren keine Lust mehr ins Tor zu stehen», meinte er lachend. Immer noch top in Form ist der langjährige Nati-Keeper Diego Benaglio, der herrliche Paraden zeigte und für die Zuschauer noch eine Flugeinlage auf einen imaginären Ball bot. Er spielte zwar nur kurz als Junior in Baden, bevor er seine grossartige Karriere in der Bundesliga und der Nationalmannschaft lancierte. Aber er trug den familiären Verein immer im Herzen wie er betonte.

Penaltyschiessen als Höhepunkt

Nach dem Spiel der beiden Legendenteams stand es 2:2 unentschieden und zur Freude der Zuschauer kam es zum Penaltyschiessen. Aus dem Spiel heraus wollte nicht mehr alles klappen, zum Teil waren die Ideen schneller als die Beine. Aber vom Punkt aus waren alle noch treffsicher – und variantenreich. Bis schliesslich Benaglio doch noch einen Elfmeter parieren konnte und sich mit Abatangelo – die sich aus vielen Jahren beim Nationalteam kennen – diebisch freuten. Danach ging es weiter mit zahlreichen Geschichten, Anekdoten und lebhaften Erinnerungen an zwar vergangene, aber wunderschöne Zeiten.