, Michael Wehrle

Ein Verein engagiert sich für ein soziales Projekt

Der FC Baden unterstützt seit 15 Jahren eine Sport- und Bildungsschule auf den Kapverdischen Inseln.

Ende des vergangenen Jahres war es wieder so weit. In Herznach, im Fricktal, stand der volle Container, bereit zur Verschiffung nach Calheta do São Miguel, einem Städtchen auf der Insel Santiago auf den Kapverdischen Inseln 550 Kilometer vor der afrikanischen Küste auf der Höhe des Senegals. Käthi Häfliger und Heinz Ackle, Dauergäste bei den Heimspielen des FC Baden im Esp und Mitglieder der Supportervereinigung des Vereins sammeln jährlich Spenden und Fussballmaterial für die Sport- und Bildungsschule ADEC.

Daniel Hedi Hedinger machte sich nun in seinen Ferien ein Bild vor Ort. Der 53-Jährige spielte von 1990 an fünf Jahre lang beim FC Baden. Es war die Zeit, als der Verein an der Spitze der Nationalliga B mitmischte. Früh kehrte Hedinger dem Profifussball den Rücken. Doch los liess ihn der Sport nicht. Vor 15 Jahren arbeitete er drei Monate lang als Profitrainer auf Zypern. Zurück in der Schweiz machte er Trainerdiplome, begann in Brugg, wechselte als Assistent der U16 nach Aarau.

Trainer bei der U15 des FC Baden

Seit sieben Jahren betreut er nun die U15 des FC Baden. Hedinger ist Hauswart der Heilpädagogischen Sonderschule Wettingen. Doch im Esp ist der Mann mit den langen grauen Haaren fast täglich anzutreffen: «Vier Trainings pro Woche, dazu ein Spiel, das macht knapp einen Halbtagsjob aus», erzählt er. Dabei arbeitet er zu 100 Prozent. Aber die Leidenschaft mit jungen Fussballern zu arbeiten, erfüllt ihn.

So zeigt er sich auch sehr beeindruckt vom Verein «bd sport active», einer Nonprofit-Organisation, deren Hauptaugenmerk der Sportschule gilt. Beat Clerc, ein Schweizer und ausgebildeter Trainer, rief das Projekt 2004 ins Leben. Präsident Heinz Gassmann und Ex-Präsident Thomy Bräm brachten den FC Baden vor 15 Jahren ins Boot. «Der FC Baden ist ein besonderer Verein», betont Hedinger. «Er beteiligt sich auch an sozialen Projekten und kann nun, da er wieder über die Stadt hinaus bekannt ist, vielleicht weitere Spender animieren», hofft Hedinger.

Fünf Teams, darunter zwei Frauen, betreut die Sportschule. «Die Frauen spielen in der höchsten Liga», erzählt Hedinger, der im Training mitspielte. Im Vordergrund steht allerdings nicht der Spitzenfussball. Beat Clerc möchte Kindern und Jugendlichen eine Chance im Leben bieten. «Durch die Vertiefung der Ausbildung in Schule und Sport können Fähigkeiten auf spielerische Weise geschult und Kinder gezielt gefördert werden. Die jungen Menschen sollen die Motivation finden, in alles Lebenslagen aktiv zu werden, um der vorherrschenden Lethargie des Landes zu entspringen», lautet die Vision. Die Kinder werden in eine Tagesstruktur eingebunden, werden betreut, werden verpflegt. «Rund 150 Franken beträgt ein Monatslohn für einen Angestellten», weiss Hedinger: «Ich bin sehr beeindruckt, was Beat mit seiner Familie, Frau Niche und drei Kindern, dort leistet», betont Hedinger.

Das Projekt kostet Geld, sechs Lehrerinnen, ein Fahrer, eine Köchin und fünf Fussballtrainer wollen bezahlt sein. Der FC Baden trägt einen Teil dazu bei. Weitere Infos auf https://bdsportactive.ch/.